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Lebensstil

Lernen auf seinen Körper zu hören – BioTechUSA

Schlaflosigkeit, Hungern und keine Resultate in Sicht

Nicht nur der Diabetes machte mir zunehmend Probleme, sondern auch mein Körper im Ganzen wehrte sich gegen meine lange Diät. Meine Kalorienbilanz sank auf einen täglichen Unterschuss von über 1000 Kalorien. Ich hatte kaum noch Kohlenhydrate offen um meine ständigen Unterzuckerungen zu regulieren. Mein Diabetes war bis hier hin perfekt eingestellt, was ich dem sportlichen Lebensstil anrechne. Meine Diät ging über mehrere Monate und ich war sehr ungeduldig mit mir selbst. Viel zu drastisch senkte ich meine Energiezufuhr und verlor bis zu 2 Kilogramm pro Woche. Die ersten Resultate waren unglaublich, aber jede Medaille hat bekanntlich auch 2 Seiten. Ich ließ mich regelmäßig professionellen Fettmessungen unterziehen und analysierte die verschiedenen Entwicklungen meiner Fettdepots genau.

Sehr schnell konnte ein stark erhöhtes Stressniveau festgestellt werden. Wie die meisten wirkte ich dem mit Vitamin B Komplexen scheinbar erfolgreich entgegen.

Doch dann passiert es, meine Fortschritte stoppten. Es ging sogar in die andere Richtung, ich nahm an Fett zu und konnte dies nicht erklären. Aus Verzweiflung erhöhte ich mein Ausdauertraining in schon fast krankhafte Intervalle. Um dem Zwang erneuter Einnahme von Kohlenhydraten durch Unterzuckerungen zu entgehen, senkte ich meine Insulineinnahme drastisch. Mein Kopf folgte stumpf der Aussage „No pain no gain“.  
Das Ergebnis: mein Körperfett stieg innerhalb einer Woche mit 2%!

Mein Trainingspartner kam letztlich mit dem goldenen Ratschlag. Ich senkte mein Kaloriendefizit mit über 500 Kalorien. Dazu begann ich jeden Morgen eine halbe Stunde spazieren zu gehen und das weitere Ausdauertraining zu unterlassen. 
Es kling schon fast unglaublich, aber in den folgenden Wochen kam mein Körperfettprozent in eine noch nie erreichte Dimension. Mit knapp 7% Fett auf den Rippen beendete ich schließlich die Diät ganz ohne Hunger oder großen Leiden.

Aus dieser kleinen Geschichte möchte ich euch Sportlern meinen wichtigsten Tipp geben: 
Hört auf die Signale von eurem Körper. Wenn sich trotz strengster Überwachung alles zum Negativen wendet, ist irgendwas grundliegend verkehrt. In meinem Fall war es eine sehr große Menge an Stress und extreme Überlastungen, gegen die sich mein Körper letztlich wehrte. Als ich endlich einkehrte und meinem Körper das gab, was er mehr als sehnsüchtig verlangte, begann er plötzlich wieder mit mir zu Arbeiten. 
Habt also Geduld in eurer Diät und versucht diese möglichst sanft anzugehen um lange Zeit mit Erfolgen zu arbeiten.

Meine goldenen Tipps für eine gesunde Diät:
1) Senkt die Kalorien langsam und handelt nicht panisch, wenn ein paar Tage mal weniger gut laufen.

2) Ihr solltet immer genug Energie haben, um erfolgreich ein hartes Training mit Spaß zu absolvieren.

3) Analysiert eure Fortschritte mit einem Partner. Dieser kann euch eine zusätzliche Meinung einbringen. Ihr selbst werdet „blind“, wenn ihr euch jeden Tag im Spiegel betrachtet.

4) Zahlen auf der Waage sind nicht zwingend ein Erfolg im Fettverlust. Das Körperfett kann durchaus auch ohne Gewichtsverlust schwinden. Muskeln sind wesentlich schwerer als Fett und können der Grund für ein gleichbleibendes Körpergewicht, trotz reduzierten Körperfett, sein.

5) Meidet „unnötigen“ Stress. Dieser wirft euch aus der Bahn und wird eure Ergebnisse negativ beeinflussen.  Stress bringt oft Lustlosigkeit mit sich und das ist nicht Ziel einer gesunden Diät.

6) Schlaft gut und ausreichend viel, denn mangelnder Schlaf senkt nicht nur den Fettabbau sondern auch deinen täglichen Energieverbrauch.

7) Eine Diät sollte nicht zu lange dauern. Macht besser 2 separate Diäten als auf Zwang eine lange zu durchstehen. Eine lange Diät erhöht das Risiko des Muskelabbaus und eure Leistungsfähigkeit wird zunehmend niedriger.

8) Esst gesund und trinkt ausreichend Flüssigkeit. Gerade in der Diät ist es wichtig, dass der Körper gute Nährstoffe hat, um mit diesen effektiv zu arbeiten. Viel Gemüse bringt euch eine große Portion auf dem Teller und außerdem viele Vitamine. Wichtig ist auch die Flüssigkeitszufuhr, denn ein Wassermangel resultiert den Erhalt von Fettdepots, um dort Wasser zu speichern.

Ich hoffe sehr, dass meine kleine Geschichte eure nächste Diät ein wenig inspiriert und ihr eure Resultate ohne negative Nebeneffekte erzielen könnt.

Habt Spaß an dem, was ihr macht und lasst euch niemals entmutigen,

euer Julian    

Written by Julian Kausch