Reis, Hühnchen und Brokkoli: Sinnvoll?
Was kommt dem Otto-Normalverbraucher in den Sinn, wenn er das Wort „Bodybuilder“ hört? Richtig: „Essen die nicht alle nur Reis, Huhn und Brokkoli?“ Kaum ein anderes Gericht wird so sehr mit dem Sport assoziiert, wie dieses. Aber warum ernähren sich Wettkampfbodybuilder in der Diät fast ausschließlich von diesen 3 Lebensmitteln?
Warum Hühnchen?
Wieso fällt die Wahl ausgerechnet auf Hühnchen? Dazu muss ergänzend gesagt werden, dass sich nicht alle Bodybuilder ausschließlich von Puten- oder Hühnchenfleisch ernähren. Es ist durchaus üblich, dass weißer Fisch oder auch mageres Rind als Ersatz dient. Die Wahl der Proteinquelle hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab: Es muss fettarm sein. Darüber hinaus sollte es auch noch günstig zu erwerben sein, da große Mengen tagtäglich auf dem Teller landen. Genau diese Bedingungen erfüllen Hühnchen/Pute, weißer Fisch und auch mageres Rindfleisch. Wer sich über einen langen Zeitraum von Rumpsteak ernährt, wird merken, wie nach und nach der Geldbeutel in Mitleidenschaft gezogen wird.
Warum Reis?
Reis ist der Wahnsinn. Er ist in Windeseile gekocht, schmeckt wunderbar und ist leicht verdaulich. Hast du schon mal 1 Stunde vor deinem Workout 100-200g Haferflocken gegessen? Dann wirst du sicherlich gemerkt haben, dass dir diese beim Training schwer im Magen liegen und du aufpassen musst, dass sie dir nicht wieder hochkommen. Anders bei Reis: Dieser enthält nicht sonderlich viele Ballaststoffe und wird aufgrund der vielen einzelnen Reiskörner sehr schnell vom Organismus resorbiert. Darüber hinaus hat Reis auch eine leicht diuretisierende Wirkung. Das heißt, dass dieser leicht Wasser aus dem Körper zieht. Auch, wenn er bereits gekocht wurde. Dieses Phänomen ist allerdings milde und wirkt auch nur, wenn man seinen Kohlenhydratbedarf längere Zeit über Reis deckt. Aber genau das tun Wettkampfathleten – und diese bedienen sich an jedem noch so kleinen Vorteil!
Warum Brokkoli?
Im Grunde gilt es, das Reis/Huhn Gericht um eine Gemüsesorte zu erweitern. Die Anforderungen an das Gemüse sind folgende: es sollte vitamin- und ballaststoffreich sein, weiterhin kohlenhydratarm (und somit kalorienarm) – auch diesen Tatbestand erfüllt Brokkoli voll und ganz. Es ist aber in jüngster Zeit dazu gekommen, dass sich mehr und mehr Profis an anderen Gemüsequellen bedienen. Nicht, weil Brokkoli ungeeignet wäre, sondern weil auch andere Gemüsesorten diesen Job erfüllen. Es gibt eher ein paar, die ungeeignet sind, beispielsweise rote Paprika. Hier ist der Kohlenhydratanteil für eine Diät einfach zu hoch. Ferner ist der Sättigungsgrad bei rotem Gemüse nicht gegeben. Schlussendlich soll das Gemüse den Magen mit wenig Kalorien füllen, um in der Diät den Hunger kontrollieren zu können. Blumenkohl oder Zucchini sind beispielsweise hervorragende Alternativen.
Geht es auch ohne?
Ja, definitiv. Der „oldschool“ Ansatz hat sich über die Jahre zwar bewährt, aber in Zeiten von YouTube und social media hat sich eine neue Ernährungsweise entwickelt, die ebenfalls Früchte trägt. Vegetarier und Veganer haben bewiesen, dass es auch anders funktioniert. Es gibt sogar Athleten, welche während ihrer Wettkampfvorbereitung Eis essen und dennoch respektable Platzierungen auf Wettkämpfen erreichen – das Ganze nennt sich „if it fits your macros“, sprich: solange es in deine Makronährstoffverteilung und Gesamtkalorienmenge für den Tag passt, kannst du es theoretisch essen. Aber dazu mehr im Artikel nächste Woche!
Fazit
Reis, Huhn und Brokkoli besteht nicht ohne Grund seit über 40 Jahren. Damals wie auch heute hat dieses Ernährungsprinzip Champions hervorgebracht – und das wird es wohl auch noch in der Zukunft. Der Grund: es funktioniert einfach. Es mag zwar eintönig und auch langweilig sein, aber es zeigt Wirkung. Wer sich damit anfreunden kann, jeden Tag dasselbe zu essen, wird mit diesem Prinzip Erfolge erzielen. Am Ende vom Tag wirkt aber die Diätform am besten, welche du durchhalten kannst. Und genau das ist der Schwachpunkt von Reis, Hühnchen und Brokkoli: Vielen fällt es schwer, bei einer solch limitierten Ernährungsweise standhaft zu bleiben. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn wie wir sehen, kann es auch ohne funktionieren!