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Lebensstil

Die Waage ist ein Lügner – Warum? BioTechUSA

Der Kampf mit dem Körpergewicht ist manchmal der schlimmste Gegner. Was viele vergessen ist, dass Gewichtsreduktion nicht immer auch Fettreduktion bedeutet. Die Waage zeigt uns nur das Gewicht zu einer bestimmten Uhrzeit unter bestimmten Umständen an. Lasst uns deshalb einen genaueren Blick auf das Thema werfen!

Demotivation ist nicht immer die richtige Reaktion, wenn der Zeiger auf die nächste größere Zahl hüpft oder sogar wie festgeklebt wirkt. Es gibt viele Gründe, warum das so ist und nicht alle bedeuten, dass man sich verschlechtert hat. Das Gewicht ist von vielen Einflüssen betroffen, darunter zählen Organe, Muskeln, Fett, Wasser, Knochen und auch Essen. Unser Ziel ist zu 99% besser auszusehen und das müssen wir im Hinterkopf behalten. Wenn das Gewicht im Worst Case Szenario runter geht, dabei aber nur Muskeln, Wasser und Mageninhalt verloren gehen, wäre das ein schlechtes Ergebnis trotz „besseren“ Zahlen.

Bedenke: Muskeln wiegen mehr als Fett! Wenn du deine Ernährung im Griff hast und im Training 100% gibst, aber dein Gewicht sich gar nicht ändert, kann es sein dass du Muskeln zunimmst während du Fett verlierst. Der primäre Unterschied im Gewicht ergibt sich dadurch, dass Fett eine geringere Dichte hat und weniger Platz braucht – die Aussage bitte nicht wörtlich nehmen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass durch mehr Muskelmasse unserer Verbrennungsmotor noch stärker arbeitet und so der Fettverlust weniger aufwendig wird.

Woher kommen die Schwankungen auf der Waage denn jetzt?

  1. Gewicht in Form von Wasser ist stündlich unterschiedlich im Körper vorhanden. Hat man sein Essen aus Versehen mit der 3x Menge an Salz verspeist, dann wird man am nächsten Morgen viel mehr Wasser im Körper gespeichert haben. Dadurch ist eine scheinbare Gewichtszunahme auf der Waage zu erwarten. Umgekehrt gilt dasselbe, denn nur plötzliches Weglassen von Salz verlieren wir zu allererst nur Wasser. Auch in der Lebensmittelauswahl kommen unterschiedlich hohe Mengen an Wasser vor, die wir aufnehmen. So errechnen sich auch die geringen Kalorien in Gemüse, welches viel Wasser gespeichert hat.
  2. Lebensmittel die in unserem Magen lagern. Uns ist allen bekannt, dass Essen unterschiedlich Verdaut wird. Zum Beispiel braucht fettiges Essen über 8 Stunden, bevor es durch den Prozess gelangt. Mit dem Wissen im Kopf, erklärt sich auch so manches verrücktes Gewicht beim Wiegen. Haben wir deutlich voluminöseres Essen oder viel Fett gegessen ohne die vorgeschriebene Diät zu umgehen, können wir durchaus mehr wiegen ohne zugenommen zu haben.
  3. Hormonell bedingte Schwankungen sind nur für Frauen geltend. Der Menstruationszyklus kann das Gewicht sehr beeinflussen und man sollte nicht verzweifeln, wenn zu dieser Zeit komische Ergebnisse entstehen.
  4. Alkohol, ja richtig gelesen Alkohol. Die Drinks am Wochenende haben viele Kalorien, die irgendwann auf die Hüften gelangen, aber darüber hinaus entwässert sie uns. Ein Kater ist grob gesagt nur das Ergebnis von Wassermangel und Mineralstoffmangel im Körper und damit nicht die Wunderwaffe in deiner Diät.

So misst du deine Fortschritte richtig und konsequent:

  1. Nimm immer den Wochendurschnitt oder sogar den Monatsdurschnitt von deinem Körpergewicht, welches immer unter den selben Umständen gewogen wird. So verhinderst du Reaktionen auf „falsche“ Werte.
  2. Nutze ein Maßband und messe Zonen wöchentlich aus. Zum Beispiel kannst du den Umfang auf der Höhe des Bauchnabels, den Hüftumfang, Oberarm und Oberschenkel messen.
  3. Deine Kleidung zeigt dir, ob und wo du markant Abgenommen hast. Sitzt das Shirt an den Schultern immer noch eng, aber am Bauch super locker ist das ein deutliches Ergebnis!
  4. Fotos für bildgebende Analysen. Mache jede Woche ein Foto im gleichen Licht, am selben Tag und zur selben Uhrzeit. Versuche nicht deine Muskeln anzuspannen und nutze die Fotos um Vergleiche nicht nur zur letzten Woche sondern auch zum ersten Tag zu machen.

Alles nochmal in kurz: Es gibt nicht immer Schwarz oder Weiß. Es gibt viele Methoden und dein Körper ist keine Maschine. Schlussfolgere nicht zu schnell aus deinen neuesten Ergebnissen und probiere auch andere Maßnahmen aus.

Written by Julian Kausch